28.10.2018 / 44
Nun ist sie wieder da, die dunkle Zeit. Mit dem letzten Oktoberwochenende kehrt die Winterzeit zurück, die Herbstnebel nehmen die Donauregion immer mehr in Beschlag und dann kommt zu Beginn des Novembers der Allerseelentag, an dem wir in besonderer Weise unserer Verstorbener gedenken.
Der Gang auf den Friedhof fällt vielen nicht leicht, weil der Verlust eines lieben Verstorbenen noch schmerzt oder weil Friedhöfe für sie einfach nur Orte der Trauer und des Todes sind.
Bei genauerem Hinsehen kann man jedoch feststellen, dass Friedhöfe auch Orte der Hoffnung sind – Orte der Hoffnung auf ewiges Leben bei Gott. Zahlreiche christliche Gräber zeugen davon durch die Inschriften und Symbole auf den Grabsteinen oder durch die Blumen, mit denen sie geschmückt sind. Blumen sind Zeichen des Lebens, genauso wie die Lichter, die auf den Gräbern leuchten. Sie wollen uns daran erinnern, dass Jesus die Dunkelheit des Todes besiegt und auch uns ewiges Leben beim Vater zugesagt hat.
Auf Südtiroler Friedhöfen wird diese Zuversicht auf ganz eindrucksvolle Weise zum Ausdruck gebracht. Am Abend des Allerseelentages zünden die Menschen auf den Gräbern ihrer Verstorbenen viele Kerzen an und tauchen damit den nächtlichen Friedhof in ein warmes Lichtermeer. Zumindest in dieser Nacht ist dort keine Spur von Unbehaglichkeit zu finden. Die Lichter wollen den Besuchern förmlich das Jesuswort ins Herz brennen: „Ich lebe weil auch ihr leben werdet.“ (Joh 14,19)
Ihr Diakon Andreas Thalhofer