Gebets- und Andachtsformen

In unserer Kirche gibt es einen reichen Schatz an Gebetsformen. Menschen unterscheiden sich darin, wie sie mit Gott in Kontakt treten möchten. Wir laden Sie ein zu ganz unterschiedlichen Begegnungen mit Gott mitten in unseren Gemeinden.


Zu den bekanntesten Gebetsformen in der katholischen Kirche gehört sicherlich der Rosenkranz. Frauen in St. Johann beten ihn seit Jahrzehnten an jedem neuen Tag in unserer Kirche.

Das Wort „Rosenkranz“ kommt vom lateinischen Wort „rosarium“ und wird mit Rosengarten übersetzt. Die Rosen symbolisieren seit alters her die Gottesmutter Maria. 59 Perlen sind auf einer Kette aufgereiht.

In Jesus Christus hat Gottes Zuneigung zu uns Menschen Hand und Fuß angenommen. Diese Liebe soll uns gerade im Rosenkranz vor Augen geführt werden. Die Gedanken kreisen in den sogenannten Rosenkranzgeheimnissen um den Weg, den Gott in Christus zu uns Menschen gegangen ist: Sein Weg von der Empfängnis, sein Leben in dieser Welt, sein Leiden, sein Sterben bis hin zur Auferstehung und zur Rückkehr zu Gott, seinem Vater. Eine Reihe von zehn Perlen beginnt mit dem „Vater unser“; es schließen sich zehn „Gegrüßet seist du, Maria“ an, in die jeweils Ereignisse aus dem Leben Jesu oder Marias eingefügt werden, z. B. Gegrüßet seist du, Maria, … deines Leibes Jesu, der uns den Heiligen Geist gesandt hat, heilige Maria, Mutter Gottes, …“

Wenn die Perlen durch die Finger gehen, stehen Menschen vor uns, die den Weg Gottes mitgegangen sind: Maria, Josef, Elisabeth und andere biblische Gestalten.

Der Rosenkranz ist ein anschauliches Beten. Es ziehen biblische Bilder an uns vorüber; wir gehen hinein in die Gegenwart Gottes und können Ruhe finden. Das Rosenkranzgebet möchte eine schlichte Form des meditativen Betens sein. Ich muss nicht viel nachdenken, im einfachen Sprechen der Kerngebete unseres Glaubens (Vater unser, Glaubensbekenntnis, Ave Maria) haben wir Gottes Weg zu uns und seine Liebe vor Augen.

Sechsmal das „Vater unser“, dreiundfünzigmal das „Gegrüßet seist du, Maria“ – ist das nicht ein langweiliges Beten? Viele mögen beim Rosenkranz zuerst an Langeweile und ständige Wiederholung denken. Aber ist dann unser Herzschlag, das Atemholen nicht auch etwas Langweiliges? Und erhält das ständig sich wiederholende Atmen nicht unser Leben? Sind es nicht in vielen Lebensbereichen die Wiederholungen, die unserem Leben eine Ordnung und eine Struktur geben?

Den Rosenkranz kann ich eigentlich überall beten: zu Hause, im Krankenzimmer, bei Spazierengehen, im Auto, …, den ganzen Rosenkranz oder nur ein paar Perlen. Sehr gerne wird der Rosenkranz vor allem an Wochentagen vor dem Gottesdienst gebetet.

Eine gute Anleitung zum Rosenkranzgebet finden Sie im Gotteslob unter der Nummer 4.

Die Rosenkranzzeiten finden Sie im aktuellen Pfarreientelegramm oder unter Gottesdienstzeiten.

Schon im Mittelalter, als die Menschen zeitweise nicht mehr so häufig die Kommunion empfingen, bildete sich eine Schau- oder Anbetungsfrömmigkeit. Besonders in Frankreich liebten es die Menschen in Kontakt mit Jesus zu sein, indem Sie seinen Leib in Form des Brotes betrachteten, anbeteten, in Lobliedern ehrten und Fürbitte hielten. Stundenlange Betrachtungszeiten sind und bleiben bis heute für viele Menschen Teil einer intensiven Beziehung zu Christus. Gleichzeitig halten Menschen stellvertretend für die Menschheit der Welt Wache beim Allerheiligsten. Gottes Liebe fließt über, in jedem Augenblick. Jemand sollte da sein und sie in Empfang nehmen. Dabei dürfen wir uns bewusst werden: Gott muss seine Größe zurücknehmen, um uns nicht zu überfordern. Er selber muss sich verbergen, weil wir den, der er wirklich ist, gar nicht fassen könnten. Je mehr Gott von sich selber zeigt, umso mehr wird uns bewusst, wie klein wir in Wahrheit sind vor dem Allmächtigen. Und doch macht er sich nahbar, erfahrbar, sichtbar im Brot. Gott gibt aus Liebe alles dafür, dass wir zu ihm kommen.

 

Herzliche Einladung an jedem 1. Freitag im Monat zum Herz-Jesu-Freitag in St. Johann.

Die Termine finden Sie im aktuellen Pfarreientelegramm oder unter Gottesdienstzeiten.

Frère Roger Schutz kam Mitte des vergangenen Jahrhunderts mit dem Fahrrad in ein kleines Dorf mitten in Burgund/Frankreich. Auf dem Herzen hatte er die Gründung einer geistlichen Gemeinschaft. Taizé ist heute der Ort, an dem sich vor allem die Jugend der Welt trifft zur geistlichen Einkehr, zum Gebet, zur Neuausrichtung, zum Auftanken. Denn durch die ökumenische Gemeinschaft des Roger Schutz entstand dort ein Ort mit ganz eigener Spiritualität, eigenen Gesängen, Impulsen und Gebeten, die seit Ende des vergangenen Jahrhunderts auch Einzug in die kirchlichen Ortsgemeinden halten.

Beim Taizégebet laden wir Sie ein zu einem Abend in ganz besonderer Atmosphäre. Neben Lichterglanz durch Kerzen versprechen die sich immer wiederholenden Lieder und die Gebete einen Abend, an dem man sicher zur Ruhe findet und bei Gott ankommt.

Leitung: Taizéteam aus St. Albert
Ort: St. Albert/Offenhausen
Wann: freitags, 20 Uhr (i. d. R. jeden 2. Freitag im Monat)

Die Termine finden Sie im aktuellen Pfarreientelegramm oder unter Gottesdienstzeiten sowie im Kalender.

 

Taize Gebet St. Albert

Die Termine finden Sie auch im Kalender.

 

Jedes Jahr am ersten Freitag im März geht eine einzigartige Gebetskette um den ganzen Globus. Die größte ökumenische Basisbewegung der Welt! Wir beten alle aus einer gemeinsamen Gebetsordnung als Schwestern und Brüder auf Augenhöhe in Nord und Süd verbunden mit Christen in über 170 Ländern. Auch in unserer PG kommen in Neu-Ulm, Pfuhl, Offenhausen und Finningen/Reutti Frauen aus den verschiedenen Konfessionen zusammen, um diesen Gottesdienst mit viel Lebendigkeit zu gestalten und zu feiern. Es ist immer wieder beeindruckend, das unkomplizierte Miteinander und die Suche nach dem Wesentlichen zu erleben.

 

Termine und Ansprechpartner

Leitung: Weltgebetstagsteams der katholischen und evangelischen Gemeinden

Ansprechpartner:
Ursula Miller (Pfuhl), Ulrike Schaz (Offenhausen), Marie Schütte de Lujan (Finningen)

Die Termine finden Sie im aktuellen Pfarreientelegramm oder unter Gottesdienstzeiten oder im Kalender.

Als Kreuzweg bezeichnen wir den Leidensweg Jesu Christi, der sich in Jerusalem konkret an der Via Dolorosa festmacht. Die einzelnen Stationen dieses Leidensweges wurden innerhalb der Kirche zu einer eigenen Andachtsform. Als Beter folgen wir dabei häufig den einzelnen Kreuzwegstationen, die entweder als Bilderzyklus oder als Skulpturengruppe in den meisten Kirchen vorhanden sind. Alternativ gehen wir die Station im Gebet und im Geist durch.

In St. Johann Baptist bereiten verschiedene Gruppierungen diese Kreuzwegandachten als wichtigen Teil der österlichen Bußzeit vor und beten ihn mit der Gemeinde an den Freitagabenden der Fastenzeit.

Die Termine finden Sie im aktuellen Pfarreientelegramm oder unter Gottesdienstzeiten sowie im Kalender.

Seit frühester Zeit beten Christen Novenen. Der Begriff «Novene» stammt aus dem Neuen Testament, als Maria und die Apostel nach der Himmelfahrt Jesu neun Tage gemeinsam im Gebet verharrten, den verheißenen Heiligen Geist erwartend, der sie am «Pfingsttag» erfüllte (Apg 2,1). Seitdem wurde es in der Tradition der Kirche zum Brauch, Novenen zu beten.

Meist bestehen die Gebete aus einem gleichbleibenden und einem täglich wechselnden Teil. In unserer Pfarreiengemeinschaft beten wir die Novene zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten und erbitten dabei den Heiligen Geist für unsere Gemeinden.

Die katholische Kirche kennt eine Unzahl von mehr oder weniger ausführlichen Novenengebeten, die sehr oft mit der Fürbitte eines Heiligen verknüpft sind. Grundsätzlich kann aber jedes Gebet als Novene verwendet werden, wenn es an neun (möglichst) aufeinanderfolgenden Tagen treu verrichtet wird.

Die Termine finden Sie im aktuellen Pfarreientelegramm oder unter Gottesdienstzeiten.

Seit 1983 findet jeden Montag um 18.30 Uhr in Ulm, Neu-Ulm und naher Umgebung ein Friedensgebet statt. Verschiedene Konfessionen und religiöse Gemeinschaften laden jeweils an ihrem Ort ein, für den Frieden zu beten. Lieder, Texte, Meditation und Stille prägen dieses etwa halbstündige Abendgebet. Bereits die vielfältige Gemeinschaft an sich ist ein Zeichen des Friedens. Auch unsere Pfarreiengemeinschaft ist beteiligt.

40 Jahre Friedensgebet Ulm/Neu-Ulm

Seit nunmehr über 40 Jahren ist das Friedensgebet fast jeden Montagabend in einer Ulmer-, Neu-Ulmer oder ortsnahen Gemeinde unterwegs. Das Zeichen dafür ist eine Rose, die am Schluss des Gebets an die nächste Gemeinde weitergegeben wird. Es begann im Jahr 1983 als Reaktion auf den Nato Doppelbeschluss und man sich hilflos der Bedrohung durch die atomare Aufrüstung ausgeliefert sah. Das Friedensgebet begann zunächst als ökumenisches Friedensgebet von Frauen und ist inzwischen interreligiös. So beteiligen sich z.B. die Tibetgruppe, die Bahai-Religion, die Christengemeinschaft und die christliche Wissenschaft. Im Mittelpunkt des Friedensgebets stehen meist aktuelle kriegerische Ereignisse oder Persönlichkeiten,  die sich für den Frieden einsetzen oder eingesetzt haben. Inzwischen mussten leider einige Gemeinden das Friedensgebet einstellen, weil die Vorbereitungsteams es aus Altersgründen nicht mehr machen konnten und es keine jüngeren Nachfolger gab. Noch immer bereiten 26 Gemeinden das Friedensgebet vor, viele auch in ökumenischer Zusammenarbeit. In den einzelnen Gemeinden wird das Friedensgebet oft wenig beachtet trotz Terminplakat in der Kirche, ausliegende Flyer, Ankündigung in der Zeitung und Abkündigung im Gottesdienst. Dabei sollte es gerade in der von kriegerischen Konflikten geprägten Zeit wichtig sein, als Religionen gemeinsam für den Frieden zu beten.

nächster Termin: Mo., 8. Januar in St. Albert/Offenhausen um 18:30 Uhr