24.03.2019 / 13
Ja, Sie lesen richtig – ein froher Weihnachtswunsch mitten im März! Und dieser ist durchaus ernst gemeint. Beginnt doch in der vor uns liegenden dritten Fastenwoche in gewisser Weise bereits Weihnachten. Denn genau neun Monate vor dem Fest der Geburt des Herrn feiern wir am 25. März das Fest der Verkündigung – der Tag, an dem der Erzengel Gabriel zu Maria gesandt wurde und ihr verkündete, dass sie zur Mutter des Messias, des Gottessohnes, erwählt war.
Und Maria antworte auf die Botschaft des Engels „Mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ (Lk 1,38), obwohl diese Erwählung noch weniger in ihr Leben passte als der eingangs geschriebene Weihnachtsgruß in den Frühling. Schließlich war sie nicht verheiratet. Die Schwangerschaft einer ledigen Frau wurde als eine schlimme Schande angesehen. Zudem waren die Umstände, unter denen Maria schwanger wurde, alles andere als plausibel. Somit war der Entschluss Josefs, sich von seiner Verlobten zu trennen (Mt 1,19), durchaus verständlich.
Da war so rein gar nichts von „Frohe Weihnachten“. Die weihnachtliche Botschaft scheint nicht in unsere Welt zu passen. Damals nicht und auch nicht heute, kurz nach Frühlingsbeginn. Selbst im Dezember halten Manche sie für fehl am Platz: Ein Kind in der Krippe soll der Retter der Welt sein? Gott wird Mensch, stirbt am Kreuz und steht von den Toten auf – wer soll das denn glauben?
Maria hat geglaubt. Zuerst war sie erschrocken, ja bestürzt. Aber sie hat nachgedacht. Nicht nur über das Kind in ihrem Bauch, sondern über ihr Leben und über das, was Gott mit ihr vorhat. So kann sie letztlich zu Elisabet sagen „Der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig“. (Lk 1,49)
Sie zeigt, dass Weihnachten unabhängig jeglicher Kalenderdaten beginnen kann – auch heute, im März – wenn ich darüber nachdenke, was Gott mit mir und meinem Leben vorhat.
Diakon Andreas Thalhofer