Das Feuer des Heiligen Geistes

09.06., 16.06.2019 / 24, 25

Wenn es eine Sache gibt, die mich von Kindheit an bis heute fasziniert, dann ist es Feuer. Im Zeltlager war es einfach das Größte ein Lagerfeuer zu machen, über dem auch alle Mahlzeiten gekocht wurden, an das man bei der Nachtwache immer wieder zurückkehrte um sich zu wärmen und an dem man viele schöne Stunden bei Gesprächen, Liedern und Gitarrenmusik erlebte.

Feuer ist faszinierend und es hat eine ungeheure Kraft.
Es ist nützlich, spendet Wärme und Licht.
Ebenso kann es zerstören, verbrennen, verletzen, ja sogar töten.

Einerseits liebe ich Feuer, andererseits habe ich Respekt vor seiner Macht. Und deshalb liebe ich Pfingsten, das „christliche Feuerfest“. Nachdem Christus zu seinem Vater in den Himmel zurückgekehrt war, sandte er seinen Freundinnen und Freunden den Heiligen Geist. In der Gestalt von Flammen kam er vom Himmel herab. Feuerzungen, die loderten aber nichts zerstörten; Feuerzungen, die sich auf den Jüngern niederließen, sie aber nicht verletzten; Feuerzungen, die von den Menschen Besitz ergriffen, sie aber nicht verbrannten. Gottes Geist legte sich auf die Menschen und entzündete sie. So entflammt brechen sie aus ihrer Hoffnungslosigkeit und Zurückgezogenheit aus, weil der Geist Gottes sie verwandelt hat. Weil sie begeistert sind.

Das Pfingstwunder – in unserer technisierten und aufgeklärten Gesellschaft tun sich Viele schwer mit Wundern. Aber die Menschen damals erkannten in den Feuererscheinungen die Nähe Gottes.

Und Pfingsten ereignet sich auch heute noch – wenn Menschen wieder Hoffnung schöpfen, wenn sie aus ihren Schneckenhäusern herauskommen; wenn sie aufeinander zugehen und das Leben feiern. Überall dort ereignet sich Pfingsten, egal ob mit oder ohne Feuerzungen.

Ihr Diakon Andreas Thalhofer