Damit nichts im Hals stecken bleibt

03.02.2019 / 6

„Wird heute im Gottesdienst wieder geblaselt?“ Solche und ähnliche Fragen sind in diesen Tagen wieder verstärkt in nahezu allen Pfarreien in unserem Land, und genau gesehen, weltweit zu vernehmen. Begeht die Katholische Kirche doch am 3. Februar den Gedenktag des Heiligen Bischofs Blasius von Sebaste. Dieser hat als Arzt und Bischof treu und mutig seinen Glauben bis zum Schluss bekannt und dafür das Martyrium erlitten. Neben vielen Erzählungen rund um seine Person wird unter anderen berichtet, dass er während einer Gefangenschaft einen Jungen geheilt hat, der sich zusammen mit ihm im Gefängnis befand und der sich an einer Fischgräte verschluckt hat und daran zu ersticken drohte.

Aufgrund jenes Umstands gilt er vor allem als Schutzpatron bei sämtlichen Beschwerden des Halses und der Atemwege. Deshalb wird in den Gottesdiensten rund um seinen Gedenktag der sog. Blasiussegen gespendet, welcher sich nach wie vor sehr großer Beliebtheit erfreuen kann. Dabei werden den Gläubigen zwei gekreuzte Kerzen vor den Hals bzw. Brustkorb gehalten und dann die entsprechende Segensformel gesprochen. Da gerade in dieser Zeit sehr viele Menschen von gesundheitlichen Problemen den Hals,- und Rachenbereich betreffend, heimgesucht werden, erhoffen sich die Betroffenen durch diese Fürsprache Heilung und Linderung ihrer Beschwerden.

Nun können wir aber gerade auch in den heutigen Tagen verstärkt beobachten, dass wir mit Dingen und Sachverhalten konfrontiert werden, welche uns sprichwörtlich im Hals stecken bleiben. Aussagen wie „das schwillt mir ja vor Ärger der Hals!“ oder auch „da bleibt mir ja fast die Luft weg!“ sollen im übertragenen Sinne zum Ausdruck bringen, dass uns manchmal nicht nur eine organisch bedingte Krankheit das Atmen schwer machen kann. Und wenn man einen Blick auf das aktuelle Tagesgeschehen wirft, welches sich in unserer Welt abspielt und zuträgt, dann muss man in der Tat erstmal ganz tief durchatmen um all die, teilweise haarsträubenden, Geschehnisse zu verkraften. Ich denke, auch hier kann die Fürsprache des Heiligen Bischofs Blasius eine Hilfe und eine Unterstützung sein.

Deshalb sollten wir, wenn wir uns aufmachen, um den Blasiussegen zu empfangen, auch an diese Sachverhalte denken und sie demutsvoll, aber auch in aller Offenheit vor Gott bringen. Auf das er uns auf die Fürsprache des Heilige Blasius vor den „Frischgräten“ unserer Zeit befreien möge, damit wir auch im übertragenen Sinne wieder tief und frei durchatmen können.

Kaplan Bernd Udo Rochna